Als ich (bei meinem Nah-Tod-Erlebnis) für eine kurze Zeit erwacht war, durfte ich einen kleinen Einblick bekommen, was es bedeutet, zu erwachen. Jetzt bin ich ein Schüler des Lebens.
Als ich einmal wirklich die Augen öffnen durfte, habe ich erlebt, dass die Basis von allem was ist, die absolute Liebe und absolute Weisheit ist. Jetzt besteht ein Teil meiner Übung darin, mich daran zu erinnern.
Als ich einmal wirklich die Augen öffnen durfte, habe ich erlebt, dass das Haus Gottes (wenn du es so nennen möchtest) unendlich viele Zimmer hat. Wir als Gemeinschaft der Menschheit kennen gerade mal die Besenkammer in einem der größten Wolkenkratzer dieser Erde. Ich meine damit alles, was wir als Metaphysiker, Biologen, Schriftsteller, Forscher, Religions-Profis aller Art, Mütter, Väter, Kinder und Menschen aller Rassen als Realität bezeichnen, passt in diese Besenkammer. Manchmal hat jemand die Türe zu dieser Besenkammer geöffnet. Viele weichen vor Schreck zurück, wenn sie sich öffnet und diese Türe wird gleich wieder geschlossen. Wenige Menschen öffnen diese Türe wieder und wieder und ganz wenige gehen dort ein und aus... (was keine Wertung in Richtung Gut oder Schlecht sein soll).
Als ich einmal wirklich die Augen öffnen durfte, habe ich erlebt, dass der göttliche Dharma, beziehungsweise der Dharma Buddhas eine absolut tiefgründige Lehre ist. Eine Lehre, die immer ihre Gültigkeit hat. Das meinte Jesus, als er sagte, Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden Bestand haben. Diese Einsicht hat mir geholfen, einen der wichtigsten Erinnerungsmarker meines Lebens zu setzen. Denn jetzt weiß ich, wonach ich mich ausrichten darf.
Als ich einmal wirklich die Augen öffnen durfte, habe ich erlebt, dass meine Probleme, an denen ich manchmal so schwer trage, eigentlich ein kosmischer Witz sind. Auch wenn ich diese Einsicht keinen Bestand in meinem Leben als dauerhafte Verwirklichung zeigt, hilft es mir, mich daran zu erinnern, wenn ich das Gefühl habe, das Leben lädt mir gerade so richtig was auf die Schultern.
Als ich einmal wirklich die Augen öffnen durfte, erkannte ich für einen Augenblick den Sinn des Lebens. Und wenn ich daran denke, stehen mir die Tränen im Gesicht. Seitdem versuche ich, ein Beitrag zu sein. Seitdem versuche ich, die materielle Welt und spirituelle in meinem Herzen zu verbinden. Dabei bin ich mir bewusst, dass ich zum einen ein Träger des Lichts bin und zum anderen ein Schüler des Lebens. Es gibt Wesenheiten, die vor mir gehen und Wesenheiten, die nach mir kommen. Das ist einfach der natürliche Lauf der Dinge, so wie es Babys gibt, Kleinkinder, Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Menschen im vollen Saft ihres Schaffens und alte Menschen und Älteste.
Als ich einmal wirklich die Augen öffnete, erkannte ich, dass so viel mehr gibt wie die physische Realität.
Als ich einmal wirklich die Augen öffnete, erkannte ich, dass ich keine Angst vor dem Tod haben muss, nicht einmal davor, nicht wirklich gelebt zu haben. Wir werden wieder und wieder die Chance bekommen, unsere Ambitionen und die Wünsche unseres Herzens zu verwirklichen. Auch wenn das noch Tausende von Inkarnation bedeutet. Aber was willst Du/ich wirklich? Ich habe mein Wahl getroffen...
Was bedeutet nun erwachen?
So wie ich es verstehe, ist es ein sich zurück verbinden mit dem göttlichen Urgrund. Egal ob mit einer erleuchteten Gottheit oder der letztendlichen, spirituellen Verwirklichung wie sie im Zen stattfindet.
So wie ich es verstehe, gibt es hier viele Stufen und der Beginn des Erwachens ist noch lange nicht das Ende. So können wir intensive spirituelle Erlebnisse haben, die doch alle nur weitere Meilensteine auf dem Weg nach Hause sind. Leider tappen hier viele in die sogenannte Erleuchtungsfalle treten. Wir denken, wir wären schon viel weiter, als wir tatsächlich sind. Das ist mir bei meinem zweiten intensiven Christus-Erlebnis auch passiert. Mein Ego hat diesen speziellen Zustand, zu seinem Selbstzweck, als dauerhafte Realität ansehen wollen, was allerdings nur ein kurzweiliger Einblick war. Das Ego tut das, um sich selbst aufzuwerten, um endlich etwas zu sein. Im Endeffekt ist wahre Erleuchtung das Gegenteil von diesem Effekt. Deswegen ist es so gut, einen Lehrer zu haben, der einen wieder auf dem Boden der Tatsachen holt.
Diese Erleutungs-Falle ist das Gegenteil von wahrer Demut und Demut ist nicht kriechen vor dem Kreuz.
Was ist jetzt Erleuchtung? So wie ich es sehe und verstehe, ist Erleuchtung, der DAUERHAFTE Zustand des Einsseins mit der Quelle. Wenn das geschieht, SIND WIR NICHT MEHR WIR SELBST. Wenn das geschieht, senkt sich ein höherer spiritueller Körper um unseren physischen Körper und verbindet sich dauerhaft mit ihm. Wenn das passiert, gibt es unseren kleinen Willen nicht mehr oder besten Falls als Zuschauer, während eine höhere göttliche Macht das Ruder vollkommen übernimmt. Wenn das passiert, sind wir ununterbrochen ein Energietransformator, gleich eines Atomkraftwerks und ein Diener des großen Geheimnisses, in jeder einzelnen Minute unseres Lebens. Es gibt kurze Augenblicke meines Lebens, da habe ich das erlebt und dann bin ich wieder auf meinem persönlichen spirituellen Weg.
In der Erleuchtungsfalle haben wir einen oder mehrere kurze Einblicke, doch das Ego verhaftet sich an diesen bereits vorübergegangenen Zustand. Wir denken darüber nach, statt in dem erleuchteten Daseinszustand ZU SEIN. Wir spielen Sequenzen der Erfahrung wieder und wieder durch, statt die Erleuchtung als dauerhafte Erfahrung zu erleben. DEN DIE ERLEUTUNG IST EIN SEINSZUSTAND. ENTWEDER IST SIE JETZT DA ODER SIE IST NICHT DA. Wir können die spirituelle Erfahrung und die letztendliche Erleuchtung nicht unterscheiden. Nun kann es sein, dass sich das Ego mehr und mehr in diese mentale Projektion verstrickt, vielleicht immer größere Bereiche des äußeren Lebens darauf aufbaut (z. B. das Ansehen, den Lebensunterhalt) und es somit immer schwerer fällt, diese Erleutungs-Position zu verlassen. Spezialfälle sind bestimmte Arten von Psychosen, in denen es zum einen zu spirituellen Einsichten, aber auch einer Menge „ZEUG“ aus den unglaublichen Möglichkeiten der menschlichen Psyche kommt. Das sind ganz klar spirituelle Krisen. Eine Gesellschaft der neuen Zeit würde Orte schaffen, wo diese Menschen auf gute Art und Weise begleitet werden, sodass der psychotische Anteil geheilt und der erwachende Aspekt ein gesundes Gerüst bekommt.
Das, was wir machen können, ist uns in Demut zu üben. Demut ist in meiner Welt, dass wir uns zum einen unseres Lichtes bewusst sind und zum anderen unseres Schattens. Demut bedeutet für mich, dass wir unseren Platz im Großen Ganzen kennen und diesen Platz lernen, einzunehmen. Demut bedeutet für mich, dass wir uns nicht größer und nicht kleiner machen, wie wir sind.
Das, was wir machen können ist, Geduld zu haben. Mit uns und mit den Menschen, die uns umgeben. Geduld ist einer meiner großen Lernfelder...
Ich habe erkannt, dass man die Erleuchtung nicht erzwingen kann.
Das, was wir machen können, ist den Weg bereiten.
Das, was wir tun können, ist zu lernen uns selbst aufzugeben. Das ist der Hintergrund zu dem Satz im „Vater Unser“: Dein Wille geschehe. Das können wir zumindest üben. In der Regel setzt uns das Leben schon an die richtigen Stellen in unserem Leben, wo wir ein perfektes Übungsumfeld haben.
Das, was wir machen können, ist uns vorzubereiten. Durch Gebet, Meditation, Dienst und durch das Lösen unserer uns so lieben Reaktionsmuster, Komfortzonen und engen Rasta, die es dem Spirit so schwer machen, das Außergewöhnliche in unser Leben zu bringen.
Das, was wir machen können ist, die spirituelle Übung vom Meditationskissen mit in unseren Alltag zu nehmen. Das bedeutet für mich, dass ich mich um meine Familie kümmere, mein Bestes in meiner Arbeit gebe und dabei und im täglichen Leben den lichten Prinzipien verpflichtet bin. Für alle Krieger des Lichts geht die Kampf-Linie direkt durch das eigene Leben. Denn in meiner Welt kann ich das ganz normale tägliche Leben und die Spiritualität nicht voneinander trennen. Ich meine hier nicht katholisch, sondern im Sinne von heilsam und unheilsam.
In meiner Welt geht es darum, den Weg mit Herz wirklich zu gehen. Mal sehen, wann und wie die Früchte kommen ...
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen viel Erfolg bei Deiner spirituellen Reise.
Mögest Du wirklich ankommen und mögest Du die Ambitionen Deiner Seele auf dieser Erde verwirklichen.
Herzliche Grüße
Stefan Mandel
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