Nach unserer geliebten, wunderschönen und nährenden Silvester- Celebration wurde ich von der göttlichen Mutter an einen Ort geschickt, an den ich zuerst einmal gar nicht wollte. Doch da alles so stimmig war und auch Julia ihren Segen gab, flog ich nach Brasilien. Zuerst ging es in die Nähe von Rio de Janeiro zu einem sehr guten Musiker und Medizin-Mann, der mit der Meisterpflanze Ayahuasca arbeitet. An diesem traumhaft schönen Platz, in einem jungen, aufgeforsteten Regenwaldstück, durfte ich sehr viel lernen und auch meine erste Fernreise seit fünfzehn Jahren genießen – am liebsten in der Hängematte mit einem Buch oder einer Meditation.
In dieser paradiesischen Umgebung kostete ich auch die wundervolle Regenwald-Medizin, trank das erste Mal Ayahuasca – zufälligerweise an Maria-Lichtmess. In Brasilien ist dieser Tag Jemanja, der Göttin des Meeres, geweiht. Eigentlich wurden alle Teilnehmer an der Zeremonie aufgefordert mitzusingen, doch das war mir schlichtweg nicht möglich. Ich konnte keinen Buchstaben mehr lesen, sie verschwammen vor meinen Augen, so stark wirkte die Medizin. Sehr deutlich spürte ich, wie sich das Geistwesen der Ayahuasca als Schlange ihren Weg durch meinen Körper bahnte und mit mir kommunizierte. Besser gesagt bewegte sie mich und sie freute sich an mir und meinem Weg. Wir wurden auf einen Schlag Freunde. Ferner enthob sie mich der „Pflicht" zu singen
und setzte mich als Medium der Medizin ein. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich so vollkommen wie möglich der Wirkung der Meisterpflanze hinzugeben und zu vollführen, was die Hohe Geistige Welt wollte. So drückte ich durch einen medialen Tanz die Energien aus und bezähmte am laufenden Band Geistwesen und Dämonen. Dabei lernte ich unglaublich viel über die Machtgefüge unserer Erde. Ich konnte fühlen und sehen, wie ein großer Teil der Menschen durch ihre Unbewusstheit und negativen Handlungen in den Händen der Dunkelheit sind und wie diese dunklen Kräfte durch die Handlungen und Emotionen dieser Menschen mit Energie versorgt werden. Ich musste viele Arten der „Energiegewinnung“ der dunklen Hierarchie dieses Planeten miterleben und erkennen, dass diese dunkle Hierarchie ein starkes Interesse daran hat, dass das, was im Ungleichgewicht ist, genau so bleibt. Dies führt zu vielen Verlierern und wenigen Gewinnern. Die „ätherischen Ausdünstungen", die Angst, Gier, starke Lust und andere Geistesgifte erzeugen, dienen den dunklen Geisteswesen als Nahrung. Ich sah die Auswirkungen der Unterdrückung, des Sklaventums, das bis heute fortbesteht, wenn auch in einem anderen Gewand. Ich sah die Auswirkungen der Prostitution und der Pornographie und wie sie diese dunklen Wesen nähren. Ich erkannte, wie viele scheinbar gute Menschen durch ihre Verhaltensweisen die Matrix der Dunkelheit am Leben erhalten und in diesem Spiel mitspielen. Die dunkle geistige Hierarchie hat ihre Krakenarme bis in die höchsten politischen und wirtschaftlichen Ebenen ausgestreckt, deswegen ändert sich auch nichts.
Ich diente die ganze Nacht hindurch und erinnere mich noch gut an den Kampf gegen einen Dämon, der hinter einem Saatgutunternehmen stand. Ich fühlte mich wie in einer Kampfarena mit diesem Wesen und lernte viel über Beziehungen und sexuelle Energie. Die sexuelle Energie ist ein tolles Futter für die dunklen Mächte dieser Erde, weswegen ein verantwortlicher, kultivierter und lichtvoller Umgang mit ihr sehr wichtig ist.
Nach unserer ersten Nacht dankte ich dem Medizinmann für diese Zeremonie, während wir aus der Maloca gingen. Er sah mir in die Augen und sagte: “You are a master like me – you are giving and recieving at the same time". Das war definitiv eine Auszeichnung, denn er hatte es mit meiner Art und Weise in der Zeremonie zu sein, gewiss nicht leicht.
Die zweite Nacht war noch intensiver. Der Medizinmann füllte mein Glas bis zum Rand. Aufgrund meiner Praxis und meiner Lebensdiät reagiere ich sehr empfindlich auf die Medizin und fühle schon Dosen, die andere kaum wahrnehmen. Nun hatte ich eine sehr hohe Dosis intus. Die Wirkung war extrem stark. Ich wurde auf so umfassende Weise in den Dienst gezwungen, dass ich mich nicht mal mehr an der Nase kratzen konnte. Unentwegt drückte ich die Stimmungen und Energien so aus, wie die Medizin es wollte – als Medium der Ayahuasca. Doch auf einmal wurde es sehr dissonant. Ich hatte Mühe, mich zu konzentrieren, und ich wurde aus der Balance geworfen. Ich fühlte ein extrem aggressives Geistwesen in und um meine Aura und hatte Mühe, ein Gebet zu beginnen und mich mit meinen mir mitgegebenen Waffen zu wappnen. Dieses Geistwesen versuchte mich zu Boden zu drücken. Ich wurde heftig angegriffen. Dann sah und fühlte ich diesen Dämonen-Fürsten, der mich bekriegte und heftig auf mich und meine Aura eindrosch. Mit Mühe und Not begann ich mich aufzurichten und mich zu verteidigen. Nach einem gefühlt sehr langen Kampf schaffte ich es, diesen Dämonenfürsten vorübergehend zu bannen. Leider führte ich diese Arbeit nicht zu Ende, und das wurde mir zur bitteren Lehre. Ich war psychisch sehr erschöpft und körperlich fix und fertig und brauchte den Tabak als Medizin für meine energetischen Wunden. So verließ ich den Zeremonie-Raum. Kaum war ich draußen, stand der Leibhaftige vor mir. Das war eine weitere Begegnung, die mich für mein Leben prägen sollte. Er wollte mich in einen Deal verwickeln. VerWICKELN ist hier wörtlich zu nehmen. Deswegen flehe ich dich an: Mache unter keinen Umständen einen Deal mit ihm oder seinen Fürsten. Wende dich stattdessen immer an Gott und die Seinen. Alles, was der Leibhaftige dir anbietet, kostet Aspekte deiner Seele oder sogar die ganze. Er ist dir gegenüber niemals loyal, auch wenn er es vorgibt. Er nutzt tausend Hintertüren, immer. Allein Gott, die Göttin, die Quelle, das Unaussprechliche oder wie du ES auch immer nennen willst, kann dir geben, was du wirklich willst. Nur Gott wird uns und die, die wir lieben, in der Seele schützen, so dass wir dort, wo es am wichtigsten ist, keinen Schaden nehmen. Das ist es, was uns langfristig Glück bringt, während der ANDERE DEAL immer ins Leid führt. Frage dich, warum der Leibhaftige und seine Fürsten und Diener den Menschen überhaupt einen Deal anbieten: Weil sie die Energie der Seelen als Treibstoff und Nahrung benötigen, da sie selbst so abgeschnitten von der Quelle sind, dass sie dringend mehr Seelen benötigen. In einem Deal mit diesen Wesen bist nichts weiter als ihr Futter. Deswegen sind alle Inhalte der Deals austauschbar. Gleich bleibt, dass es um die Seele geht und um das Verletzen der Integrität der Wesen! Vergiss das nie und bleibe der Liebe treu.
Am Ende der ganzen Reihe an Zeremonien tanzten wir Umbanda, einen Tanz aus afrikanischer Tradition. Die ganze Gemeinschaft tanzte im selben Takt. Mir fällt es normalerweise schwer, im Rhythmus zu tanzen, ich neige unter dem Einfluss der heiligen Medizin zu unkontrollierter Ekstase. In dieser Nacht wurde ich von den Geistwesen des Umbanda getestet. Sie wollten wissen, aus welchem Holz ich geschnitzt bin, statt sich von meiner Hohen Geistigen Führung beeindrucken zu lassen. Die Geistwesen des Umbanda sind klar wahrnehmbar in einer gewissen Weise souverän und haben gewisse Freiräume, obwohl sie hierarchisch gesehen unter den Geistwesen meiner hohen geistigen Führung stehen. Doch aufgrund meiner ehrlichen Strebsamkeit begannen die anwesenden Geistwesen des Umbanda mich zu respektieren. An einem gewissen Punkt tanzte ich für Jemanja, die Göttin des Meeres. Ich tanzte nicht für mich und auch nicht für meine Anliegen, sondern für ihre Heilung. „Das ist, was Schamanen tun", hörte ich Jemanja anerkennen. Nun konnte ich ihren Segen und ihre Freundschaft fühlen.
Ich bin sehr dankbar für diese Zeit, auch wenn die Arbeit mit der Regenwald-Medizin Ayahuasca nicht unbedenklich ist. Diesbezüglich habe ich einiges erlebt, was ich nicht absegnen kann. Auch muss die Arbeit mit der Medizin vor- und nachbereitet werden. Bei vielen Zeremonien kommt es mir so vor, als würde eine größere Anzahl der Teilnehmer nur von einem High-Erlebnis zum nächsten wandern und all die wichtigen Erkenntnisse nicht wirklich integrieren. Denn diese Integration ist dann die anstrengende Arbeit. Sei aufrichtig zu dir selbst und wahrhaftig –
und nutze das Geschenk der Medizin für deine spirituelle Entwicklung!
Für den Schamanen sind Ayahuasca und andere Meisterpflanzen mächtige Zaubermittel, die er für die Heilung, zur Gewinnung von Kraft und Informationen, für den Kontakt zur Geisterwelt und vieles mehr verwenden kann. Für die Drogenbehörde ist Ayahuasca eine gefährliche Substanz, die den Bürgern durch Gesetze vorenthalten werden muss. Mit Sicherheit ist Ayahuasca keine Partydroge, dafür ist es viel zu aufdeckend, das heißt es können viele unangenehme Wahrheiten und Erinnerungen in das Licht des Bewusstseins kommen. In Südamerika ist Ayahuasca jedoch vollkommen legal und Teil der spirituellen Tradition vieler Völker und fester Teil der schamanischen Arbeit und Praxis. Wie damit gearbeitet wird, ist von Tradition zu Tradition sehr unterschiedlich. Der Gebrauch von Ayahuasca ist vom Regenwald bis zur Stadt, vom Schamanismus bis zum christlichen Gebrauch der Santo Daime bekannt.
Pharmakologisch gesehen ist Ayahuasca ein Gebräu aus mindestens zwei Hauptbestandteilen. Zum einen der Liane Banisteriopsis Caapi und zum anderen aus den Blättern der Chakruna (Psychotria viridis). Die Liane Banisteriopsis Caapi enthalt die MAO-Hemmer, die das DMT (N,N-Dimenthyltryptamin) aus der Psychotria viridis oral wirksam macht. Das Verhältnis der beiden Pflanzen zueinander bestimmt im entscheidenden Maße, wie das Ayahuasca wirkt. Dieser Sud wird über viele Stunden gekocht und besungen und mit Gebeten begleitet. Manchen Rezepten werden auch weitere Schamanenpflanzen hinzugegeben.
Es gibt noch eine ganze Reihe anderer Pflanzen, die anstelle der Chakruna verwendet werden, doch beim ursprünglichen Ayahuasca wird immer die Liane Banisteriopsis Caapi verwendet. Es gibt jedoch in Europa und USA Ayahuasca-Analoge, die statt Banisteriopsis Capi andere Zutaten, wie zum Beispiel Steppenrauten-Samen, verwenden.
Neben dem Ayahuasca kennen wir eine ganze Reihe weiterer Meister-Pflanzen und chemischer Stoffe, die dem Schamanen bei seiner Arbeit helfen können. Meister- oder Schamanenpflanzen wird eine spezielle Kategorie von Pflanzen oder Pilzen genannt, die als Werkzeuge des Schamanen in besondere Bewusstseinszustände führen. Der Gebrauch dieser Pflanzen ist in indigenen Kulturen auf der ganzen Welt anzutreffen und reicht weit in die Zeit unserer Vorfahren zurück. Diese Pflanzen sind Meisterpflanzen, weil sie als Lehrer der Schamanen wirken können. Hierzu muss der Initiand von der Pflanze erwählt werden, und die Pflanze trifft diese Entscheidung aus ihrer Seele heraus. Unter dem Einfluss der Schamanenpflanzen können wir erkennen, dass Pflanzen beseelt sind. Durch ihre Verwendung verändert sich das Bewusstsein so, dass der Schamane Zutritt in andere Wirklichkeitsebenen erhält. Schamanenpflanzen werden von Schamanen oder von schamanisch Praktizierenden in Zeremonien, Ritualen oder bei Heilungsarbeiten verwendet und helfen bei der Heilung, Dinge herauszufinden, Informationen zu sammeln, die Wirklichkeit zu verändern, den Geist zu bewegen, Kontakt zum Göttlichen zu ermöglichen und Ekstase zu erzeugen. In indigenen Kulturen werden diese Zustände als positiv bewertet, in unserer westlichen Welt herrscht viel Angst vor diesen Zuständen und diese Substanzen sind verboten. Nun muss ich definitiv vor dem leichtfertigen Umgang mit diesen Pflanzen warnen. Zum einen sind diese Substanzen in Deutschland und vielen anderen Ländern der Welt gesetzlich verboten. Ich hoffe sehr, dass fähige Therapeuten in Zukunft mit diesen Pflanzen arbeiten dürfen. Zudem sind diese Meisterpflanzen mächtige
Katalysatoren, die umfassende Prozesse in Körper, Geist und Seele auszulösen vermögen. Das kann für den „Zauberlehrling" ohne fachkundige Begleitung fatale Folgen haben. Es kann einfach sehr leicht zu viel sein. Das fängt bei unterdrücktem Material an, das aus dem Unterbewusstsein an die Oberfläche kommt und mit dem der Verwender nicht umgehen kann. Dieses Material ist in der Regel unverarbeitet, weil wir in der Vergangenheit damit nicht umgehen konnten. Hier ist eine gute Begleitung einfach sehr wichtig. Zum anderen können alle möglichen paranormalen Dinge geschehen, die ebenso schnell eine große Belastung sein können. Ich habe schon Patienten gehabt, die sich Besetzungen auf ihren Trips eingefangen haben, das ist alles andere als lustig. Aber auch andere Methoden verändern effektiv das Bewusstsein: Meditation, Rasseln, Trommeln, Fasten und vor allem: bewusstes Atmen! Wem das nicht genügt, der kann mich gern zu einem Retreat nach Südamerika begleiten, wo wir mit der Meisterpflanze Ayahuasca arbeiten. In Deutschland und Europa arbeite ich wegen der gesetzlichen Lage nicht mit diesen Meister-Pflanzen. Jede Anfrage ist sinnlos.
Auszug aus dem Buch: Der Pfad des Lichts - Schamanismus trifft Moderne / Eine Initiation zur Bestimmung und Lebensaufgabe
Soft-Cover 978-3-347-91435-3
Hardcover 978-3-347-91436-0
Soft-Cover 978-3-347-91435-3:
Hardcover 978-3-347-91436-0:
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